Die Betta Arten
Betta tussyae ist ein schaumnestbauender Kampffisch
In der Gattung Betta unterscheiden wir zwei Fortpflanzungsstrategien. Bei der ersten Strategie werden die Eier in einem Schaumnest untergebracht, bei der zweiten Strategie im Maul des Kampffischmännchens.
Die schaumnestbauenden Betta (momentan 18 beschriebene Arten) errichten Schaumnester aus kleinen Luftbläschen, welche mit einem Speichelsekret beschichtet sind. Dadurch platzen sie nicht direkt auseinander und halten zusammen. Je nach Wasserbelastung und Ph- Wert können die Schaumnester bis zu 5 cm Durchmesser und mehr erreichen. Oft bleiben sie aber kleiner. Nach dem Ablaichen werden die Sinkeier in das Schaumnest gespuckt und hier in den folgenden vier Tagen vom Männchen immer wieder umgeschichet. Herunter sinkende Eier sammelt das Männchen wieder auf und bringt sie wieder ins Schaumnest zurück. Die schlüpfenden Jungfischlarven werden weiterhin im Schaumnest aufbewahrt und wegschwimmende Jungfische eifrig vom Männchen verfolgt und wieder ins Nest gebracht. Sind alle Jungfische am freischwimmen, nimmt der Brutpflegeinstinkt des Kampffischmännchens ab und die Jungfische werden sich selber überlassen. Die schaumnestbauenden Arten brauchen für ihre Schaumnester stillstehende oder langsam fließende Gewässer. Und nur in den dicht zugewachsenen Uferbereichen dieses Gewässertyps finden die Schaumnester ausreichend Halt. Durch die feste Position der Schaumnester sind die brutpflegenden Kampffische an ihren Standort gebunden. Bei Gefahr muss das Kampffischmännchen das Gelege schutzlos zurück lassen.
Betta fusca gehört zu den maulbrütenden Kampffischen
Hier haben die maulbrütenden Betta ( momentan 56 beschriebene Arten) einen Vorteil. Die Männchen haben die Eier im Maul und können sich im fließenden sowie in stehenden Gewässern aufhalten. Auch bei Gefahr ist der Nachwuchs im Maul des Kampffischmännchens sicher. Nach ungefähr 18 Tagen, je nach Temperatur und Art, werden Jungfische aus dem Maul entlassen, welche sofort frisch geschlüpfte Salinenkrebse als Futter bewältigen. Vielleicht sind es gerade diese Vorteile, warum es viel mehr maulbrütende Betta Arten als schaumnestbauende Betta gibt.
Es gibt einige schaumnestbauende Betta Arten, bei welchen man zeitweise Ansätze zur Maulbrutpflege beobachten kann. Oft werden die Eier in verschiedene Schaumnester untergebracht oder einige Stunden im Maul behalten. So kann das Männchen bei Gefahr zu mindestens einen Teil der Jungfischbrut retten. Bei einem Betta brownorum Stamm konnte sogar ausschließlich Maulbrutpflege beobachtet werden. Der genaue Fundort von diesem Betta brownorum Stamm konnte jedoch nie ausfindig gemacht werden. Andersherum hat die Betta foerschi Gruppe als maulbrütender Betta das selbe Laichverhalten wie wir es von der Betta splendens Gruppe als schaumnestbauende Betta kennen. Es gab auch schon einige wissenschaftliche Untersuchungen dazu, ob sich die Strategie des maulbrütens bei den Kampffischen (oder bei den anderen Labyrinthfischen) mehrmals unabhängig voneinander entwickelt hat, oder ob es nur eine Abspaltung in der Evolution gegeben hat. Aber auch die Gen Untersuchungen haben dazu keinen Endgültigen Aufschluss gegeben.